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Im Interview mit Tobias Lehmann - Tobis Golf Blog
18. Nov 2023
Menscheln mag ich sehr gerne und hier in meinem Golfblog www.golfliebe.com könnt Ihr verschiedene Personen noch besser kennenlernen. 10 Fragen, 10 Antworten heute mit Tobias Lehmann.
Durch den Golfsport komme ich immer wieder mit sehr vielen Menschen in Kontakt. Viele von meinen Golfbuddies kannte ich schon vor meiner aktiven Golfzeit, andere wiederum lernte ich durch den Golfsport erst kennen. Es gibt aber auch Einige, die ich bisher nur Online erlebt habe. So wie Tobias. Sei es über Instagram oder Youtube. Ein stets guter und respektvoller Umgang ist hier unter Golfern selbstverständlich, denn im Grunde sind wir alle gleich verrückt. Eines stelle ich aber immer wieder fest: durch den Golfsport lernt man Menschen noch besser kennen. Auf www.golfliebe.com könnt Ihr verschiedene Personen noch besser kennenlernen.
Happiness is not a destination, it’s a way of life. (Tobias Lehmann)”
Tobias Lehmann
Wir stellen Euch Tobi kurz vor, damit Ihr einen guten Touch zu ihm bekommt
Hi, erstmal vielen Dank, dass ich mich hier überhaupt vorstellen darf. Mein Name ist Tobias Lehmann, aber lieber Tobi und ich bin Deinen Lesern – wenn überhaupt – als Tobis Golf Blog bekannt. Ich bin 44 Jahre jung und wohne im wunderschönen Konz bei Trier, bin aber gebürtiger Berliner und stolzer Berliner. Das merkt man meist an meiner großen Klappe, aber dafür kann ich nichts, das ist genetisch.
- Seit wann spielst Du Golf? Ich habe im August 2014 mit dem Golfen begonnen und wie so viele unter uns eher durch Zufall und recht widerwillig.
- Wie bist Du zum Golfspielen gekommen? Tatsächlich ist das eine nicht so geile, aber gleichzeitig auch eine für mich sehr positive Geschichte, denn mit dem Golfen habe ich in der schwersten Zeit meines Lebens begonnen. Sorry, dass ich hier etwas ausholen muss. Im Jahr 2012 habe ich mich von meiner Frau getrennt. Wie in vielen gescheiterten Ehen ging es in der Folge natürlich viel um Geld, Besitz und für mich das mit Abstand Schlimmste, auch um das Sorgerecht meiner Tochter, die zu diesem Zeitpunkt gerade zwei Jahre alt war. All das hat ziemlich an meiner Psyche genagt und ich wurde etwas depressiv. Mein damaliger Anker war der Fußball. Ich habe auf recht gutem Niveau gekickt und 2013 habe ich mir in der Aufstiegsrelegation einen Muskel im linken Oberschenkel gerissen. Als Beamter war ich zu dieser Zeit privatversichert und ich wurde eigentlich völlig unnötig ins MRT geschoben, denn der Riss war sehr offensichtlich. Im Nachhinein war das aber mein großes Glück, denn bei dieser Untersuchung wurde ein fortgeschrittener Knochentumor in meinem rechten Oberschenkel festgestellt. Zwei Tage später lag ich dann schon auf einem OP-Tisch in einer Spezialklinik. Long story short, neun Monate Gips, Storchenbeine und Fußball war vorbei und mein Anker ging verloren. In der Folgezeit bin ich dann etwas abgedriftet. Mir war alles egal und die Depression erreichte ihren Höhepunkt mit allen bekannten Begleiterscheinungen, die eine Depression so mit sich bringen kann. Diese haben meine Eltern in 2014 so in Sorge versetzt, dass man versuchte mich aus meinem gewohnten Umfeld zu reißen, um neue Impulse zu setzen. Ein Ansatz war mich mal mit auf den Golfplatz zu nehmen, da mein Vater bereits 2012 angefangen hatte zu Golfen. Widerwillig, mit allen Vorurteilen behaftet und eigentlich mehr, um meine Ruhe zu haben, bin ich mit. Eisen 7 auf der Range und der Rest ist dann Geschichte. Es war also dieser klassische „Oh-Wow-Moment“. Heute kann ich sagen, dass ich nicht genau weiß, ob ich überhaupt noch hier wäre, wenn ich das Golfen und damit meine Therapie, nicht für mich entdeckt hätte.
- Warum Golf? Golf vereint für mich vieles, was andere Sportarten nicht können. Ich kann allein spielen, aber auch in der Gruppe. Ich kann mich über das Stablefordsystem quasi mit jedem anderen Golfer dieser Welt in einem sportlichen Wettkampf messen und das völlig unabhängig vom Alter. Welcher Sport außer Golf kann das? Zudem war ich mein ganzes Leben sportlich sehr aktiv und immer ein “Draußenmensch“ und da ist Golf genau richtig für mich gewesen.
- Welche sind Deine Lieblingsplätze zum Golfen? Zum einen ist das mein Heimatclub der Golfpark Bostalsee. Das ist noch eine sehr junge Anlage (Erweiterung auf 18 Loch 05/2023), die aber so viel Potenzial und Spaß mit sich bringt, dass hier jeder mal gewesen sein sollte. Ansonsten bin ich mit meinem Blog viel in der Welt unterwegs und da hat mich Vipingo Ridge in Kenia besonders beeindruckt. Nicht weil der Platz super spektakulär ist, sondern, weil man hier die Chance hat sich das Fairway mit Zebras, Giraffen du Antilopen zu teilen. Das ist einfach unfassbar, wenn man diese großartigen Tiere mitten auf dem Fairway sieht. Aber innerhalb von Europa ist Costa Navarino in Griechenland wohl das Beste, dass ich bisher spielen durfte.
- Wie sieht Deine Golf-Ausrüstung aus? Welche Schläger oder Accessoires sind für Dich unverzichtbar? Als kleines Kind wurde ich von meinem Vater in Puma Fußballkleidung gesteckt und ich war in meiner ganzen Jugend immer der Puma-Junge und das hat sich so bis heute gehalten. Da blieb natürlich als Fan der Marke Puma nur Cobra als Wahl übrig. Aktuell spiele ich die Aerojet Linie in meinen Hölzern (Driver, 3er Holz und 5er Holz). Eisen 4und 5 sind aus der aktuellen Forged Tec Linie, Eisen 6 bis Pitching Wedge sind die Forged Tour Eisen und dann habe ich noch drei Snakebite II Wedges im Bag. Als Putter hatte ich lange einen EVNROLL ER2CS im Bag und ich dahte, dass kein Putter diesen je ersetzen könnte, aber er wurde ersetzt und das mit dem AGERA, also einem Putter aus dem 3D Drucker, von Cobra. Meine Bälle sind vom deutschen StartUp IKARUS Golf.
- Hast Du Dir Ziele im Golf gesetzt? Gibt es bestimmte Handicaps, die du erreichen möchtest oder Turniere, an denen Du teilnehmen möchtest? Meine Ziele im Golf habe ich eigentlich schon alle erreicht. Aktuell habe ich ein Handicap von 5 und das ist besser als ich das je wollte. Handicapziele habe ich dahingehend nicht mehr und mein Handicap ist mir mittlerweile egal, solange ich solide Runden unter oder um 80 spielen kann. Ansonsten definiere ich meine golferischen Ziele eher über Orte an denen ich einmal spielen möchte. Einen Traum werde ich mir im Dezember mit Mauritius dann auch erfüllen. Zudem will ich mal auf allen Kontinenten gespielt haben.
- Hast Du Lieblingsturniere im Golfkalender? Für mich selbst sind es die Clubmeisterschaften, auch wenn meine Performance immer richtig grottig war. Die Clubmeisterschaften sollten aber für jeden Golfer ein Muss sein, allein schon, um den besten Golfer*innen Respekt auszudrücken. Was die Profiserien betrifft sind neben den beiden deutschen Turnieren in Hamburg und München die Majors mein Highlight und da ganz besonders das Masters. Wenn ich schon den Masterssong höre bekomme ich Gänsehaut. Den Ryder und den Solheim Cup darf man aber in dieser Aufzählung auch nicht vergessen.
- Wer sind Deine Vorbilder im Golfsport? Da habe ich keine, aber es gibt Menschen, die mich immer wieder beeindrucken. Ich hatte letztens erst die Gelegenheit mit einem 90jährigen Herren zu spielen. Eigentlich hätte ich die Startzeit hinter ihm gehabt, aber er hatte mich gefragt, ob wir nicht zusammenspielen wollen. Ich habe dann mein Bag auf sein Cart geschnallt und einen der besten Nachmittage meines Lebens gehabt. Der älter Herr hatte Handicap 21 und das hat er an dem Tag deutlich unterspielt. Das habe ich als zutiefst beeindruckend wahrgenommen. Das auch er einen tollen Nachmittag hatte, hat mir gezeigt, als er die komplette Rechnung im Clubhaus zahlte und sich für die tolle Runde bedankte. Das will ich mit 90 dann auch mal machen.
- Teile gerne eine amüsante oder interessante Anekdote, die Dir während Deiner Zeit als Golfer passiert ist. Ich kann hier das dümmste teilen, dass ich je auf dem Golfplatz gemacht habe, denn das ist noch gar nicht so lange her. Beim Triple M Cup, einem Social Media Turnier im Golfclub Bad Münstereifel, habe ich für ein paar Sekunden mein Alter vergessen und das wurde mir zum Verhängnis. Angespornt von anwesenden Cheerleadern habe ich den Schlag eines Spielers, der seinen Abschlag auf unser Fairway verzogen hat, ebenfalls mit Cheerleadermoves gefeiert. War nicht ganz so klug, denn mein Cheer bestand bzw. sollte aus einem Radschlag mit anschließend angedeutetem Spagat. Das ist so in die Hose gegangen, dass das Turnier für mich beendet war, denn ich hatte im rechten Oberschenkel einen Muskelfaerriss, der auch direkt in allen Regenbogenfarben sichtbar wurde. Dumm ist der, der Dummes tut.
- Hast Du durch den Sport Freunde gewonnen oder interessante Bekanntschaften gemacht? Neben sehr vielen Freunden und Bekannten aus ganz Deutschland habe ich drei für mich wichtige Personen durch das Golfen kennengelernt. Zum einen handelt es sich dabei um meinen guten Kumpel Hubertus Tho Rahde aus München, der auf Instagram als @readmygolf unterwegs ist und als Journalist für die GolfWeek schreibt und zum anderen habe ich die Frau an meiner Seite bei einem Golfturnier, nämlich beim Triple M Cup 2021, kennen- und lieben gelernt. Dazu habe ich beim Golfen meinen guten und lieben Freund Stefan Simms kennengelernt. Stefan ist der Gründer von Beaver Golf und ich bin einfach immer wieder begeistert mit was für einem Herzblut er bei der Sache ist und die Marke kontinuierlich nach vorne bringt.
Vielen Dank Tobias!
Wen sollte ich auf jeden Fall interviewen und hier im Blog präsentieren?
Zum Schluss etwas motivierendes für alle da draussen:
Beim Golfen spricht man über das Ergebnis. Ich habe so und so viele Schläge oder Punkte. Das kann an guten Tagen sehr motivierend sein, aber umso mehr an schlechten Tagen runterziehen. Man sollte aber nie vergessen, dass dies Tagesergebnisse sind und das Golfen bei aller Ernsthaftigkeit nur ein Spiel ist. Also macht Eure Stimmung nicht von negativen oder positiven Ergebnissen abhängig, sondern freut Euch, dass ihr in der heutigen Zeit überhaupt die Zeit gefunden habt, den Tag auf dem Golfplatz verbringen zu dürfen.
In unserer Mehrwertbox findet Ihr den direkten Kontakt zu Tobi. Klickt Euch gerne rein.
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